Der leichte, drehende Wind und der starke Nebel machten die kurze Startkreuz zu einer Herausforderung. Nach einem durchwachsenen Start konnten wir allerdings schnell einen Windstrich für uns nutzen und uns bis zur ersten Bahnmarke in der vorderen Hälfte platzieren.
Auf dem Weg zur Nordspitze der Insel Kaninchenwerder bahnten sich erste Sonnenstrahlen durch den dichten Nebel. Wir genossen dieses Naturschauspiel und das lautlose Dahingleiten der Boote. Trotzdem blieben wir stets konzentriert, um unser Boot möglichst schnell zu segeln. Die Genua hatten wir auf dem Raumwindschlag auf der Luvseite weit nach vorne ausgebaumt. So konnten wir ein paar Plätze nach vorne fahren.
Der schwache Südwestwind machte das Aufkreuzen hinter den Inseln zu einer Herausforderung, die man nur mit starken Nerven bestehen konnte. Für jeden Segler eine Qual: Die Gegner fahren mit einer Privatbö davon, während man selbst in einem Flautenloch parkt. Am Ende zeigte sich jedoch, dass mit etwas Geduld jeder seine Chance bekam. So konnten wir bis zur Tonne Bullhorn unseren Platz im Mittelfeld sichern.
Inzwischen schien die Sonne mit voller Kraft und es wurde herrlich warm. Der Wind war jedoch weiterhin schwach. Auf dem Weg zum Paulsdamm stimmten wir die Rollenverteilung für das bevorstehende Manöver ab. Das Mastlegen und -stellen klappte reibungslos und mit kräftigen Paddelzügen konnten wir den Kanal zügig durchqueren.
Hinter dem Paulsdamm teilte uns die Wettfahrtleitung mit, dass der Kurs aufgrund des schwachen Winds verkürzt würde. Um 12:24 Uhr gingen wir dann auf Höhe des Oberförsters durch das Zwischenziel. Da wir mittlerweile ordentlich Hunger hatten, freuten wir uns über die Mittagspause.
Gut gestärkt ging es dann zurück. Der Wind war inzwischen stärker geworden, sodass wir schnell vorankamen. Anders als das Mastlegen, klappte das Stellen auf der Rücktour nicht ganz fehlerfrei. Das Vorstag war um unseren Fockwirbel gewickelt, sodass wir die Genau nicht sofort setzen konnten. Das Problem konnten wir jedoch beheben und bei inzwischen perfekten zehn Knoten Wind weitersegeln. Durch das clevere Nutzen der Winddreher konnten wir auf der Kreuz zum Ziel beim SSV noch einen Platz gutmachen. Wir haben die Ziellinie als sechstes Boot überfahren. Mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden, da vor uns nur die moderneren Regattaboote waren.
Der Empfang beim SSV mit Kuchen, Bratwurst und Getränken sowie die Siegerehrung rundeten die schöne Veranstaltung ab. Die Fernwettfahrt war für mich und meine Crew super spannend und hat uns sehr viel Spaß gemacht. Wir sind im nächsten Jahr definitiv wieder dabei!